Einzigartig in Deutschland
Die Idee zur Gründung des Menschensinfonieorchesters hatte der italienische Berufsmusiker Alessandro Palmitessa im Jahr 1999: Für „obdachlose“ und „nicht obdachlose“ MusikerInnen sollten die Rahmenbedingungen geschaffen werden, professionell zu musizieren.
Zusammen mit Pfarrer Hans Mörtter wurde diese Idee weitergesponnen und entwickelt. Anfang 2001 gründeten Alessandro Palmitessa und Hans Mörtter offiziell das Menschensinfonieorchester. Mittlerweile hat das „MSO“ seine dritte CD herausgebracht: „Elf Jahre Sinfonie!“
Das MSO wurde unter vielen hundert Bewerbern ausgesucht und durfte 2007 mit insgesamt sechs Konzerten an der künstlerischen Gestaltung des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Köln mitwirken.
Das Menschensinfonieorchester hat sich in den Jahren seines Bestehens weiterentwickelt. Einige der ehemaligen Straßenmusiker haben Wohnsitze, so dass Obdachlose kein wesentliches Merkmal des Orchesters mehr sind. In den letzten Jahren steht die besonders ausgeprägte Inklusion im Vordergrund. Es gehören neben „normal“ bürgerlichen Mitgliedern MusikerInnen mit körperlicher oder geistiger Behinderung dazu, wie auch Menschen mit Suchtproblemen. Das Orchester besteht aus Menschen mehrerer Ethnien und Nationalitäten. Einige haben schreckliche Erfahrungen, wie Folter, hinter sich. Sie alle zeichnet aus, dass sie engagierte und kreative Orchestermitglieder sind, deren Lebenserfahrungen sich zum Teil auch in den Liedtexten wiederfinden.
Leitung: Alessandro Palmitessa
Ein Grußwort von Alessandro, Dezember 2020:
Liebes MenschenSinfonieOrchester,
Liebe Unterstützer und Freunde des MSO!
Ich hoffe, eure Weihnachten waren friedlich und voller Gesundheit. Mein Weihnachten ist, wie ich denke, für viele anders verlaufen. Zur Sicherheit aller sind wir mit meiner Familie zu Hause geblieben. Wir haben unsere Eltern und Verwandten in Italien nicht besucht, wie wir es normalerweise tun. Das war nicht einfach, aber notwendig. Vielen Dank für die E-Mails, damit ich eine neue Komposition für 2021 schreiben kann. Diejenigen, die noch nichts geschickt haben, können mir immer noch eine musikalische Note und einen kleinen Text schicken. Danach, nachdem ich alle eure Noten und Texte gesammelt habe, werde ich eine neue Komposition für das ganze Orchester schreiben. Ab 10. Januar 2021, wenn die Einschränkungen gleich bleiben, dachte ich daran, uns bei den Proben einzeln zu sehen (wie eine einzelne Musikstunde), damit wir uns treffen können. Ich werde euch auf den neuesten Stand bringen, sobald ich mehr Informationen über die Nutzung des Kirchensaals habe. Ich werde einen Plan für jeweils eine Stunde machen, um uns zu treffen und zu tun, was ich kann, damit wir weiter üben.
Für unser Orchester ist das Jahr 2021 ein sehr wichtiges Jahr.
Vor zwanzig Jahren im Januar traf ich im Vringstreff die ersten Musiker unseres Orchesters. Einer von ihnen war Erwin zusammen mit Jürgen (Frosch). Wir hatten einen sehr kleinen Raum, der bald sehr voll wurde. Mein Deutsch war sehr einfach! Zum Glück konnte jeder verstehen, was ich sagte. Musik ist eine universelle Sprache und das hat mir geholfen. Wir haben sofort einige schöne Kompositionen gemacht. So viel Arbeit mit so viel Zufriedenheit! Jürgen war Legastheniker und wir mussten seine Texte schreiben. Die erste Platte haben wir in Can’s Studio in Weilerwist mit dem zauberhaften Renè Tinner aufgenommen. Das Studio befindet sich heute im Felsenmuseum in Gronau. Das reizt mich sehr. Wir waren in Prag, in vielen Städten in Deutschland und dann in Berlin bei der Feier des Präsidenten der Republik. Trotz unserer Schwierigkeiten bei wichtigen Veranstaltungen war das Orchester immer sehr professionell. Ich hoffe, dass wir in Zukunft gemeinsam noch mehr schöne Ziele erreichen werden, um mit unserem Projekt MenschenSinfonieOrchester eine Botschaft der Gleichheit, Solidarität, Vielfalt zu überbringen. Viele besondere Gäste haben bei den Produktionen unserer CDs geholfen, Markus Stockhausen, Klaus der Geiger, Cosimo Erario, Peppe Voltarelli, Brings. Hierfür bin ich sehr dankbar. Viele haben unser Orchester unterstützt und viele tun dies auch weiterhin. Dies war für unsere Existenz von grundlegender Bedeutung. Hans Mörtter immer an vorderster Front mit seinem rechtzeitigen Eingreifen in Zeiten der Schwierigkeit. Unfassbar! So viele Menschen lieben uns und das ist sehr schön.
Ich wünsche dir/euch ein gutes Ende und einen guten Rutsch ins neue Jahr ein.
Ein 2021 voller Musik, Gesundheit und vor allem Freiheit!
Zum Erhalt des Orchesters werden noch Sponsoren in Form von Patenschaften gesucht!
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