CHRISTOS KOUTSOURAS: REMINISZENZ
Thema: Die Würdigung des Menschen
© by Artist
Der griechisch-deutsche Künstler Christos Koutsouras eröffnet nach 15 Jahren seine neueste Ausstellung „Reminiszenz“ in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung, in einem Hinterhof der Kölner Südstadt.
Koutsouras‘ elf Werke widmen sich einem aktuellen Thema: Die Würdigung des Menschen. Anlass für die Ausstellung gaben ca. 24.000 Geflüchtete, die ihre Zelte – im wahrsten Sinne des Wortes – auf der Insel Samos an einem Hang zwischen Olivenbäumen neben einem Hochsicherheitstrakt der griechischen Armee aufschlugen. Sie waren gezwungen sich aus den einfachsten Mitteln eine eigene Heimstätte zu bauen, die eher an Slums oder Favelas als an ein Camp erinnern.
Die Menschen wurden in ein Hochsicherheitslager verlegt und mussten ihre Habe erneut zurücklassen. Übrig sind nur noch einzelne Gegenstände und die Planen der primitiven Behausungen. Außer einem Koffer, einzelner Stühle oder Schuhpaare deutet nichts mehr auf die Anwesenheit einzelner Menschen hin. Alle Gegenstände verschwimmen in einer Art fotorealistischer Manier. Es ist ein Ort der Bedeutungslosigkeit und des Vergessenwollens geworden.
In seiner Ausstellung „Reminiszenz“ erinnert der Künstler an diese Menschen, indem er seine Bilder zu einem ästhetisch-sozialen Thema erklärt. Die in den Medien oft politische oder gar moralisch diskutierte Dimension klammert der Künstler proaktiv aus. Koutsouras setzt dabei bewußt auf die Symbolkraft der Gegenstände, die er in amorphen Formen abbildet, um die Bedeutung der Würdigung des individuellen Menschen hervorzuheben. Ganz so, als wolle er aussagen: Die Gemeinsamkeit des Menschseins zeigt sich in der respektvollen Art und Weise des Umgangs miteinander.
Christos Koutsouras entwickelte gemeinsam mit Hans Mörtter, Pfarrer i.R. der evangelischen Lutherkirche, Köln, die Idee zu dieser Ausstellung, nachdem sie gemeinsam 2021 das Lager auf Samos erstmals besichtigt hatten.
Text: Dr. Christina Rosnersky
Vernissage am 07.12.2023, 19 h
Ausstellungsdauer: 08.12.2023 – 10.01.2024
Öffnungszeiten: 07.12.-21.12.2023, 27.12.-30.12.2023, 03.01.-10.01.2024
Mi – Fr 17-19 h, Sa – So 12-15 h und nach Vereinbarung
Finissage am 10.01.2024, 19 Uhr
in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung Wormser Str 23, 50677 Köln
1995 schuf Christos Koutsouras das gewaltige und immer wieder beeindruckende Altarbild in der Lutherkirche in der Kölner Südstadt. Die Filmaufnahmen eines Amateurvideos zeigen den Künstler bei der Arbeit – und die Feuerwehrmänner, die eine Woche später die riesige Leinwand an Seilwinden hochziehen und im Dachgewölbe des Kirchenschiffs verankern:
Koutsouras, geb. 1957 auf Samos/Griechenland, studierte Malerei in Köln, Bonn und Berlin. Seine Kunstwerke wurden in Solo-Ausstellungen in Deutschland, USA/Indianapolis, USA/Seattle, Griechenland/Athen ausgestellt und seine Werke findet man darüber hinaus in Kollektionen in Berlin und New York. Von 1998-2001 fungierte er als Adjunct Professor of Drawing and Painting University of Indianapolis
Eventinfos
Datum: | 04.01.2024 |
Beginn: | 17:00 Uhr |
Ort: | 50677 Köln, Kunsträume Michael Horbach Stiftung, Wormser Str. 23 |